FUJIFLIM wurde 1934 gegründet und hat sich zu einem der weltweit größten Hersteller und Lieferanten von umfassenden Produkten und Dienstleistungen in den Bereichen Bildgebung, Informations- und Dokumentenverarbeitung entwickelt.
Fujifilm blickt auf eine über 80-jährige Geschichte zurück. Das Unternehmen ist weltweit für seine Filme bekannt und gilt zudem als traditionsreicher Kamerahersteller. 2012 entwickelte Fujifilm die spiegellose Flaggschiffkamera X-Pro1 und markierte damit den Einstieg in den Markt für spiegellose Kameras. Mittlerweile verfügt Fujifilm über eine umfangreiche Kamerapalette und zahlreiche hochwertige Objektivgruppen und bietet somit ein sehr ausgereiftes Kamerasystem.
Fujifilm ist eine Kameramarke, die sich durch ein humanistisches Design auszeichnet. Die Kameras zeichnen sich oft durch ein Retro-Design aus. Das Gehäuse besticht durch klare, robuste Linien. Auf der Oberseite befinden sich häufig der mechanische Verschluss, ISO-Regler und ein Belichtungskorrekturrad. Einige Kameras verfügen zudem über einen paraxialen optischen Sucher. Mattes Metall und eine hochwertige Verarbeitung verleihen den Kameras ein edles Aussehen. Als letzter verbliebener Filmhersteller bietet Fujifilm seinen Kameras zahlreiche Filmsimulationsfilter, mit denen sich Bilder mit authentischer Filmkornstruktur aufnehmen lassen. Fujifilm-Fotos sind aufgrund ihrer natürlichen Farben, die ohne Nachbearbeitung die meisten Betrachter begeistern, sehr beliebt. Von innen wie von außen verkörpern Fujifilm-Kameras einen literarischen Stil.
Der Sensor der Fuji-Kamera ist ebenfalls anders. Der in Fuji-Kameras verwendete X-Trans-Sensor eliminiert Moiré-Effekte ohne Tiefpassfilter, indem er die Anordnung der Subpixel verändert. Dadurch wird der Einfluss des Tiefpassfilters auf die Bildschärfe vermieden, und die Bildschärfe erreicht nahezu das Niveau eines Vollformatsensors. Dies ist der entscheidende Vorteil, mit dem Fujis APS-C-Flaggschiffprodukte mit Sonys Vollformat-A7-Serie konkurrieren können. Allerdings hat dieser Sensor auch Schwächen: Seine minimale ISO-Empfindlichkeit liegt bei nur 200, während herkömmliche Sensoren bis zu 64 erreichen können – ein dreifacher Unterschied. In puncto Empfindlichkeit und Toleranz ist es daher unrealistisch, dass APS-C-Sensoren Vollformatkameras auf allen Ebenen herausfordern.
Die Bildqualität von Vollformatkameras ist zweifellos besser, aber „Vollformat“ bedeutet nicht automatisch Perfektion. „Vollformat“ ist lediglich eine künstlich definierte Größe. Mittelformatkameras sind größer als Vollformatkameras, APS-C-Kameras hingegen kleiner. Auch Kosten und Portabilität spielen eine Rolle. Wer sich für ein APS-C-Modell entscheidet, sollte sich zunächst Fuji ansehen. Obwohl Sony und Canon viele APS-C-Modelle anbieten, darunter auch einige mit exzellenter Leistung, zählen diese nicht zu den Flaggschiffprodukten ihrer jeweiligen Marken, was sich besonders im Objektivbereich zeigt.
APS-C-Kameras: Fujis APS-C-Kameras sind in drei Flaggschiff-Serien mit jeweils eigenen Charakteristika unterteilt: die X-Pro-, die XT- und die XH-Serie. Modelle derselben Generation verwenden denselben Bildsensor und Bildprozessor, was sich nicht unbedingt in der Bildqualität unterscheidet. In Bezug auf Ansicht, Bedienung, Fokus und Funktionalität sind die Serien jedoch völlig unterschiedlich. Die X-Pro besticht durch ihr paraxiales Retro-Design mit unverwechselbarem Look. Die XT-Serie ist Fujis Flaggschiff und bietet die höchste Leistung. Fujis Flaggschiffkameras zeichnen sich durch exzellente Bildqualität, Fokussierung, Bedienung und Reaktionsgeschwindigkeit aus. Die neueste Generation, die X-T4, kompensiert zudem den fehlenden Bildstabilisator und überzeugt mit perfekter Performance. Die XH-Serie ist Fujis neues Flaggschiff, das 2017 auf den Markt kam und als erstes Modell von Fuji über einen 5-Achsen-Bildstabilisator und eine Hauptvideofunktion verfügt.
Neben den drei Flaggschiff-Serien bietet Fuji auch zahlreiche Modelle für den breiten Markt an. Die meisten davon sind abgespeckte Versionen der genannten Flaggschiff-Serien. Die X-T30 beispielsweise ist eine abgespeckte Version der X-T3. Das Design ist proportional verkleinert, die Reduzierung betrifft jedoch nur die Handhabung; die Bildqualität bleibt unverändert. Die XE-Serie ist eine abgespeckte Version der X-Pro-Serie. Die Gehäuseleistung ist im Wesentlichen gleich, der photoelektrische Hybrid-Sucher wurde jedoch durch einen einfachen elektronischen Sucher ersetzt. Dadurch verdoppelt sich der Preis. Man sieht also, dass der photoelektrische Hybrid-Sucher der X-Pro einen hohen Kosten-Nutzen-Faktor aufweist.
Die XT-Serie (100er-Serie) und die XA-Serie sind Fujifilms Einsteigermodelle. Erstere ist mit einem hochauflösenden elektronischen Sucher (EVF) ausgestattet, was in dieser Preisklasse selten ist. Auch das Design ist im Einsteigersegment einzigartig. Fujifilms Einsteigermodell verfügt über einen Klapp-Touchscreen, ähnlich der Sony A5000-Serie, der selbst für kleinere Nutzer einfach zu bedienen ist. Die Einsteigermodelle der verschiedenen Marken ähneln sich zwar, doch Fujifilms einzigartige Filmsimulationsfunktion sorgt für eine farbenfrohere Darstellung.
Mittelformatkamera: Obwohl der APS-C-Sensor für die meisten Anwender ausreicht, wechseln viele Profis aufgrund der Bildqualität zu Herstellern von Vollformatkameras. 2017 brachte Fuji die GFX-Serie spiegelloser Mittelformatkameras auf den Markt und überzeugte damit die Kritiker des kleineren Gehäuses von Fuji. Wer höchste Ansprüche an die Bildqualität stellt, dem sei die Fuji GFX-Serie wärmstens empfohlen. Die Sensorfläche der Fuji-Mittelformatkameras ist 70 % größer als die einer Vollformatkamera. Alle Vorteile des Vollformats gegenüber dem APS-C-Sensor sind im Vergleich zum Mittelformat nun zu Nachteilen geworden.
Die GFX-Serie zählt zu den spiegellosen Systemen mit dem größten Gehäuse und der höchsten Pixelanzahl. Aktuell gibt es drei Modelle: die GFX-50S, die GFX-50R und die GFX-100. Alle Kameras der 50er-Serie sind mit 51,4-Megapixel-Sensoren ausgestattet. Die Gehäuseparameter sind identisch, lediglich die Handhabung unterscheidet sich. Die GFX-50S ist professioneller und verfügt über ein Schulterdisplay, ist aber auch dicker. Die GFX-50R ist dünner und für die meisten Hobbyfotografen zwar immer noch zu teuer, gilt aber im Vergleich zu den oft Hunderttausende Yuan teuren Mittelformat-Digitalrückteilen als die kostengünstigste Mittelformatkamera.
Die GFX-100 ist Fujis Flaggschiff unter den Bildqualitätskameras und wurde im Mai 2019 vorgestellt. Mit 102 Megapixeln – doppelt so vielen wie die 50er-Serie – bietet sie 16-Bit-Farbtiefe, einen Dynamikumfang von 14 und hervorragende Lichtwerte. Sie verfügt über den bisher fehlenden 5-Achsen-Bildstabilisator und einen integrierten Vertikalgriff, der Platz für zwei Akkus bietet. Das ist zwar nicht klein, trägt aber gleichzeitig zu einem schlankeren Gehäuse bei. Ihre Fokussierleistung steht der von Mittelformatkameras in nichts nach, und mit einem Preis von unter 12.000 US-Dollar ist sie derzeit die günstigste 100-Megapixel-Kamera.
Objektivgruppe: Fujinon-Objektive spielen eine wichtige Rolle bei professionellen Film- und Fernsehaufnahmen, und die Fuji-EBC-Vergütungstechnologie gilt als eine der drei besten Vergütungen weltweit. Für Fuji-APS-C-Kameras mit X-Bajonettanschluss stehen über 30 Objektive zur Auswahl, darunter viele lichtstarke Objektive. Diese gleichen die Nachteile der Halbformatkameras hinsichtlich Unschärfe und hoher Empfindlichkeit effektiv aus. Die Objektive sind zudem kompakter als Vollformatobjektive und vergleichsweise günstig. Langfristig gesehen wählt man mit einer Kameramarke auch die dazugehörige Objektivgruppe. Obwohl das Preis-Leistungs-Verhältnis der Fuji-Kameragehäuse im Vergleich zu Sony geringer erscheint, sind die Gesamtkosten des Systems dennoch niedriger als die eines Sony-Vollformatsystems. Fuji-Mittelformatkameras verwenden einen G-Bajonettanschluss und sind daher nicht mit X-Bajonett-Objektiven kompatibel. Aktuell stehen weniger als zehn Objektive zur Verfügung, die Auswahl ist also deutlich geringer. Hier besteht noch eine große Lücke zum ausgereiften Hasselblad-Mittelformatsystem.
Was sind die Merkmale der drei Flaggschiff-Serien von Fujifilm: XT, X-Pro und XH? Die X-Pro ist Fujifilms erste und markanteste Serie mit ihrem paraxialen Retro-Design und dem fotoelektrischen Hybrid-Sucher. Der paraxiale optische Sucher eignet sich hervorragend für die Street-Fotografie. Da der Sucher einen größeren Bildausschnitt als den tatsächlichen Aufnahmebereich bietet, kann der Fotograf durch den Sucher beobachten, wie Personen ins Bild kommen – ideal für Schnappschüsse. Neben Leica ist Fujifilm der einzige Hersteller, der weiterhin auf paraxiale Kameras setzt. Im Gegensatz zu Leica unterstützt Fujifilms paraxiales Design jedoch keine Fokussierung über die Makula. Stattdessen nutzt Fujifilm innovativ ein elektronisches Display in der unteren rechten Ecke des optischen Suchers, das das Fokussierbild vergrößert und so die Schärfe überprüft. Die komplexe Struktur des fotoelektrischen Hybrid-Suchers hat ihren Preis.
Die XT-Serie ist Fujis Flaggschiff mit der schnellsten Update-Geschwindigkeit und ist nun in der vierten Generation erhältlich. Die XT-Serie legt mehr Wert auf Praktikabilität, Fokus, Serienbildaufnahme und Videoleistung, die besser sind als die der X-Pro-Generation. Der Preis ist deutlich niedriger, das Design ähnelt der Sony A7, bietet aber mehr Farbtiefe. Die Vorgängergeneration, die X-T3, war mit einem Preis von ca. 1500 US-Dollar ein sehr wettbewerbsfähiges Modell. Sie verwendet den von Sony entwickelten X-Trans-Sensor der vierten Generation. Die Bildqualität ist die höchste aller Fuji-APS-C-Modelle. Der Fokus wurde im Vergleich zu früheren Fuji-Modellen deutlich verbessert. Das leistungsstärkste Feature ist die Unterstützung von 4K-10-Bit-420-60-fps-Videoaufnahmen, die 2018 die beste Videoaufnahmeleistung boten. Abgesehen vom fehlenden Bildstabilisator sind Gesamtleistung und Design besser als beim Sony-APS-C-Flaggschiff A6500. Dpreview bewertete die X-T3 im Jahr 2018 als beste Videokamera für Endverbraucher. Die neueste Generation, die X-T4, verfügt über eine Bildstabilisierungsfunktion und bietet eine perfekte Leistung.
Im Vergleich zu anderen spiegellosen Kameras ist ein deutlicher Nachteil von Fujifilm, dass die gängigsten Serienmodelle keinen Bildstabilisator im Gehäuse besitzen. Sie verlassen sich lediglich auf den optischen Bildstabilisator des Objektivs. Verglichen mit Sony, Panasonic und Olympus, die sowohl optischen als auch einen Bildstabilisator im Gehäuse nutzen, ist die Bildstabilisierung unzureichend. Die X-H1 ist das neue Flaggschiff von Fujifilm aus dem Jahr 2017. Sie ist zudem Fujifilms erstes Modell mit 5-Achsen-Bildstabilisierung und Videofunktion. Der Preis ist der höchste der drei Serien. Da jedoch in der aktualisierten X-T3 von 2018 eine neue Sensorgeneration zum Einsatz kommt, ist die Videofunktion der X-H1 nicht so gut wie die der X-T3, was die Positionierung der X-H1 etwas schwierig macht.