Zunächst einmal lassen sich Kamerastative anhand der Anzahl ihrer Beine in zwei Kategorien einteilen: Dreibeinstative und Einbeinstative. Ein Dreibeinstativ bietet stabilen Halt und eignet sich für Selbstauslöser, Gruppenfotos, Stillleben, Langzeitbelichtungen, Bildkompositionen und ähnliche Motive. Ein Einbeinstativ verteilt das Gewicht der Ausrüstung und ermöglicht dem Fotografen eine gewisse Flexibilität. Es findet vor allem in der Sport-, Vogel- und Videofotografie Verwendung.

Zweitens lässt sich die Tragfähigkeit eines Kamerastativs grob anhand der Wandstärke des Fußrohrs (maximaler Durchmesser) abschätzen. Man kann sich dabei an den von GITZO vorgegebenen Standards orientieren: Nr. 0 (ca. 20 mm), Nr. 1 (ca. 24 mm), Nr. 2 (ca. 28 mm), Nr. 3 (ca. 32 mm). Je größer das Kamerastativ, desto größer der maximale Durchmesser des Fußrohrs und desto höher die Tragfähigkeit – allerdings auch das Volumen und das Gewicht.
Bei der Beliebtheit von Mikrokameras bieten auch Stative der Größen Nr. 1 und sogar Nr. 0 eine ausreichende Tragfähigkeit.
① Die Stabilität des Stativs wird durch das Stativ selbst, den Gimbal-Stabilisator und die Schnellwechselplatte bestimmt. Konstruktion, Material und Verriegelungsmechanismus beeinflussen die Stabilität ebenfalls, werden hier aber nicht weiter ausgeführt.
(2) Ausländische Marken sind bei der Kalibrierung der Tragfähigkeit in der Regel konservativ, während inländische Marken eher „zuversichtlich“ sind – aber unabhängig davon, wie hoch die kalibrierte Tragfähigkeit ist, steht die Größe dieses Wertes nicht unbedingt in Zusammenhang mit der Stabilität.
Wie sieht es mit der Portabilität aus?
Zum einen hängt es vom Material (Kohlefaser oder Legierung) und der Konstruktion (vor allem der Faltstruktur) ab, zum anderen von der Anzahl der Segmente. Je mehr Segmente das Fußrohr hat, desto einfacher lässt sich die Packlänge reduzieren. Die drei Abmessungen der 20-Zoll-Boardingbox betragen etwa 22 cm × 35 cm × 50 cm, und ein Stativ mit einer Packlänge von weniger als 45 cm passt in der Regel hinein (bis zu 30 cm, waagerecht). Generell dürfen Gepäckstücke mit einer Länge von maximal 100 cm im Flugzeug mitgeführt werden, jedoch müssen die Bestimmungen der Flughäfen und Fluggesellschaften beachtet werden.
Klappbare Stative mit mehreren Beinen verringern in der Regel die Stabilität bei maximaler Höhe und erfordern zudem mehr Aufwand und Zeit zum Auf- und Abbau. Daher stehen Stabilität und Transportierbarkeit oft im Widerspruch. Wer beides wünscht, sollte sich für ein professionelles Stativ entscheiden.

Gebräuchliche Substantive für Dreibeine
Retroflex:
Das herkömmliche Stativ besteht aus einem Stativkopf an einem Ende und einem am anderen Ende eingeklappten Beinrohr. Dieses Stativ hingegen verfügt über ein umgekehrtes Faltmechanismus: Das Fußrohr wird zum Verstauen um den Stativkopf geklappt. Dadurch lässt sich der Stauraum um etwa 15 cm reduzieren. Allerdings ist der Aufbau etwas aufwendiger – bei den meisten Stativen müssen drei Beine eingeklappt werden, während beim Schnellfaltmechanismus nur die Mittelsäule eingeklappt wird.
Geteiltes Einbeinstativ:
Dreibeinstative und Einbeinstative haben unterschiedliche Funktionen. Wenn Sie zwei verschiedene Aufnahmesituationen haben, benötigen Sie beide Arten von Stativausrüstung. Möchten Sie Geld sparen? Dann wählen Sie ein Produkt, das sich in ein Einbeinstativ zerlegen lässt. Dazu können Sie den Stativkopf und ein Bein abnehmen. Einige Benro-Produkte verfügen außerdem über einen Kugelkopf aus Holz, der als Wanderstock verwendet werden kann.
Umkehrung der Zentralachse:
Bei einem herkömmlichen Stativ befindet sich der Stativkopf an einem Ende, das Fußrohr am anderen. Ein Stativ mit umgekehrter Mittelachse hingegen ist andersherum ausgerichtet, sodass sich Stativkopf und Fußrohr auf derselben Seite befinden. Diese umgekehrte Mittelachse ist besonders praktisch für Stillleben-, Makro- und Remake-Fotografie.

Die Mittelachse eines herkömmlichen Stativs kann nur senkrecht zum Boden verlaufen; ein Stativ mit horizontaler Mittelachse hingegen kann parallel zum Boden ausgerichtet werden. Die horizontale Achse wurde ursprünglich für Stillleben- und Makroaufnahmen verwendet, um dem Fotografen die Anpassung des Abstands zwischen Kamera und Motiv zu ermöglichen. Mittlerweile findet sie aber auch breite Anwendung beim Treppensteigen und bei Landschaftsaufnahmen.
Anschlusszubehör:
Anhand der Serien Manfrotto 190 und Benro SystemGo bieten immer mehr Kamerastative eine zusätzliche Schraube am Anschluss, die die Befestigung von Aufhellblitz, Monitor, Mikrofon, Akku oder einer zweiten Kamera mithilfe von Zubehör wie der Magic Hand erleichtert. Dies ist ein äußerst wichtiges und nützliches Designmerkmal für Reise- und Videoaufnahmen.